Die Galerie Kovacek handelt seit Generationen mit Glaskunst in Museumsqualität. Sylvia Kovacek ist es eine Herzensangelegenheit, die Faszination für Glas auch in der Gegenwart zu verankern. Mit großem Erfolg stellte sie mit der Wiener Künstlerin Sabine Wiedenhofer bei der GLASSTRESS 2017 auf der Biennale in Venedig aus.
Hier stellen wir aus:
Ausstellerinnnen und Aussteller der Art & Antique Residenz SalzburgDie Galerie hat sich auf österreichische Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts sowie Gläser von der Renaissance bis heute spezialisiert. Durch langjähriges Arbeiten am Kunstmarkt im Bereich Gläser und Gemälde haben Sylvia Kovacek und ihre Mitarbeiterinnen die Kompetenz, für ihre Kunden spezielle bzw. lang gesuchte Objekte ausfindig zu machen. Sie stehen gerne beratend beim Aufbau einer Sammlung zur Verfügung. Weiters bieten sie an, Ihre Sammlung wissenschaftlich aufzuarbeiten und für eine Publikation mit Fotodokumentation vorzubereiten.
Auch bei der Auswahl von Rahmen, bei der Hängung der Gemälde oder beim Aufstellen der Kunstobjekte assistiert die Galerie Kovacek Ihnen gerne. Natürlich erhalten Sie beim Kauf eines Kunstwerks eine zeitlich unbegrenzte Echtheitsgarantie, optional mit Wiederbeschaffungswert für Ihre Versicherung. Das Team schätzt Ihre Kunstobjekte als gerichtlich beeidete zertifizierte Sachverständige und berät Sie gerne in Versicherungsfragen.
Die Galerie liegt in der Innenstadt, in unmittelbarer Nähe zu Stephansdom und Dorotheum, und verfügt über 300m² Schauräume auf zwei Etagen. Besuchen Sie das Team in der Spiegelgasse oder auf der ART&ANTIQUE in der Residenz Salzburg und in der Wiener Hofburg. Lassen Sie sich zu einer Zeitreise durch verschiedene Epochen der Kunst verführen.
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"Arkadenhaus und Gelber Turm", 1953
Aquarell auf Papier, Kreidegrund, Zinkweiß und Fischleim auf Leinwand, 123 x 89,5 cm,
rechts mittig signiert und datiert: HUNDERTWASSER / 1953, mittig oben gewidmet und signiert: FOR TAJIRI FROM HUNDERTWASSER
Bild: Kovacek Spiegelgasse Gemälde Glas
Friedensreich Hundertwasser, der zu den wichtigsten, auch international bedeutendsten Künstlern aus Österreich zählt, beschritt schon früh seinen eigenen Weg. Seine Position ist einzigartig, eigenwillig und abseits der damaligen Avantgardeströmungen anzusetzen. In den 1950er Jahren nahm er eine führende Position in der ornamentalen Abstraktion ein.
Über das Kompositionelle hinaus war Friedensreich Hundertwasser auch ein philosophischer Ansatz wichtig, bei dem die Liebe zur ursprünglichen Natur im Zentrum stand. Er setzte sich vehement für den Naturschutz und das ökologische Gleichgewicht ein. In seiner individuellen Ikonografie nahm ab 1953 die Spirale als Symbol des Lebens und des Todes eine zentrale Rolle ein.
Ein weiteres wesentliches Merkmal seiner Bilder ist das durchgängige Vermeiden der geraden Linie. Diese lehnte er entschieden ab – mit der Begründung, dass diese den Menschen krank mache, da sie in der Natur nicht vorkomme. Auch der rechte Winkel wurde verbogen, individuell aufgeladen und durch Hundertwassers persönlichen Stil von seiner Strenge befreit.
Das außergewöhnliche Bild "Arkadenhaus und gelber Turm" aus dem Jahr 1953 ist ein besonders gelungenes Beispiel dafür. Hundertwasser bezeichnete das Gemälde als gemalte Vorahnung im Hinblick auf den 40 Jahre später erfolgten Bau des Hundertwasser-Hauses in Wien im dritten Gemeindebezirk Ecke Kegelgasse und Löwengasse. Einmalig schön und dekorativ baut sich das Haus bestehend aus Fenstern, Fensterrahmen, Säulen, Arkaden in bunter, strahlender Farbigkeit auf.
Links am oberen Bildrand befindet sich der gelbleuchtende, über allem thronende Turm. Die am Schornstein stehende Person blickt beseelt fast triumphierend, als hätte sie den Gipfel eines Berges erklommen, dem Betrachter entgegen und der am höchsten Punkt des Hauses Stehende uriniert gerade in hohem Bogen vom Gebäude herab.
Hundertwasser schrieb in seinen Aufzeichnungen, dass er dieses Werk mit einer Eisenskulptur von Shinkichi Tajiri eintauschte, der ebenso ein Atelier in Paris hatte und dessen Skulpturen für Hundertwasser höchst beeindruckend und lebensprägend waren. Das Bild befand sich lange Zeit in Tajiris Kunstsammlung.
Sitzende Dame, um 1914
Bleistift auf Papier, 48,2 x 32 cm,
rechts unten Sammlungsstempel Sammlung Heinrich Böhler, rechts unten von fremder Hand bezeichnet: Schiele, Provenienz: Sammlung Heinrich Böhler; Privatbesitz, Österreich; Privatbesitz, Deutschland
Bild: Kovacek Spiegelgasse Gemälde Glas
Der am 12. Juni 1890 in Tulln geborene Egon Schiele zählt neben Gustav Klimt und Oskar Kokoschka zu den bedeutendsten Künstlern der Wiener Moderne. Gustav Klimt – Mitbegründer der Secession und Ikone des Wiener Jugendstils – war für den jungen Schiele eine wichtige Bezugsperson und förderte ihn wie andere junge Künstler gerne. Egon Schieles Herkunft aus der Tradition der Wiener Secession und Klimts Einfluss auf ihn lässt sich nicht leugnen, dennoch geht er noch einen Schritt darüber hinaus. Während bei Klimts Zeichnungen weiche Linien und dekorative und wohlgefällige Formen vorherrschen, ist Schieles Linienführung konstruktiver und differenzierter; einmal schneidend klar oder anschmiegsam, ein anderes Mal heftig ausfahrend oder fein, aber dabei immer virtuos und ausdrucksvoll.
Nicht ohne Grund nannte ihn der Kunsthistoriker Otto Benesch, dessen Vater ein großer Förderer und Sammler Schieles war, einen der "genialsten Zeichner aller Zeiten" (1). Denn Schiele vermochte es durch einen Umriss und mittles weniger Linien und Striche eine Figur vollständig zu charakterisieren und dabei nicht nur die Physiognomie der Dargestellten glaubhaft auf Papier zu bringen, sondern auch den Ausdruck und die Emotionen treffend einzufangen.
In der vorliegenden Zeichnung, die aufgrund ähnlicher Blätter um 1914 zu datieren ist, kann man Schieles einzigartige Art der Linienführung erkennen. Mit nur wenigen, raschen Strichen gelang es dem Künstler das Wesentliche einzufangen. Manche Elemente hebt er besonders hervor, wie man am Faltenwurf der Kleidung oder an den Accessoires wie dem Haarband und der Halskette erkennt, andere lässt Schiele jedoch einfach weg, wie den vorderen Arm, der nur durch eine Linie angedeutet wird.
Dennoch ist die Dame, die dem Künstler hier Modell gesessen hat, greifbar. Für den Künstler war die menschliche Figur vor allem Ausdrucksträger. "Ich glaube immer, daß die größten Maler Figuren malen", schrieb Schiele 1911 (2). Alleine die Umrisslinien einer Figur werden bei Schiele zur Schilderung des menschlichen Lebens mit all seinen Empfindungen. Ausdruck und Emotionalität, die auch das Hässliche nicht aussparen möchten, treten stärker hervor.
(1) Schröder/Szeemann [Hg.], Egon Schiele und seine Zeit. Österreichische Malerei und Zeichnung von 1900 bis 1930. Aus der Sammlung Leopold, München/Wien 1988, S. 47
(2) Schröder/Szeemann [Hg.], Egon Schiele und seine Zeit. Österreichische Malerei und Zeichnung von 1900 bis 1930. Aus der Sammlung Leopold, München/Wien 1988, S. 35