Die Galerie Sylvia Kovacek handelt bereits in 2. Generation mit Glaskunst in Museumsqualität. Sylvia Kovacek ist es eine Herzensangelegenheit, die Faszination für Glas auch in der Gegenwart zu verankern. Darüber hinaus hat sich die Galerie auf hochkarätige, österreichische Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts spezialisiert.
Auf der diesjährigen ART&ANTIQUE präsentieren wir wieder ausgewählte Objekte aus unserem vielfältigen Programm an Glaskunst aus fünf Jahrhunderten:
Von Gläsern der Renaissance über gravierte und geschnittene Pokale der Barockzeit bis zum Biedermeier, vertreten etwa durch die reich bemalten Becher von Anton Kothgasser.
Die zeitlos-eleganten Gläser der Jahrhundertwende möchten wir besonders hervorheben, ob die raffinierten Schöpfungen Otto Prutschers oder die schillernden Vasen von Johann Lötz, Witwe. Auch der französische Jugenstil ist durch die schönen Stücke aus dem Hause Gallé vertreten. Den gelungenen Abschluss zur Moderne bilden die bahnbrechenden Entwürfe der 50er und 60er Jahre von den Designern der berühmtesten Glasstudios auf Murano, wie die entzückenden Pulcini von Alessandro Pianon. Aus unserem umfangreichen Gemäldeprogramm zeigen wir Ihnen namhafte Künstler des ausgehenden 19. Jahrhunderts, allen voran Carl Moll oder Olga Wisinger-Florian.
Die klassische Moderne wird vertreten durch international gehandelte Maler wie Egon Schiele, Gustav Klimt, Alfons Walde oder Emil Nolde. Als eine der ganz wenigen Wiener Avantgarde-Künstlerinnen darf Erika Giovanna Klien mit ihren außergewöhnlichen Werken nicht unerwähnt bleiben. Nicht zuletzt möchten wir auf das bemerkenswerte Schaffen von Friedensreich Hundertwasser hinweisen, von dem wir mit dem leuchtenden „Arkadenhaus und Gelber Turm“ ein wahrhaft sensationelles Werk ausstellen. Durch langjähriges Arbeiten am Kunstmarkt im Bereich Gläser und Gemälde haben Sylvia Kovacek und ihre Mitarbeiterinnen die Kompetenz, für ihre Kunden spezielle oder lang gesuchte Objekte ausfindig zu machen. Mit Fachkenntnis stehen sie Ihnen gerne beim Aufbau einer Sammlung zur Seite.
Natürlich erhalten Sie beim Kauf eines Kunstwerks eine zeitlich unbegrenzte Echtheitsgarantie, optional mit Wiederbeschaffungswert für Ihre Versicherung.
Sylvia Kovacek schätzt Ihre Kunstobjekte zudem als gerichtlich beeidete zertifizierte Sachverständige und berät Sie in allen Belangen. Die Galerie Sylvia Kovacek liegt in der Wiener Innenstadt, in unmittelbarer Nähe zu Stephansdom und Dorotheum, und verfügt über 300m² Schauräume auf zwei Etagen. Besuchen Sie das Team in der Spiegelgasse oder auf der ART&ANTIQUE in der Residenz Salzburg und in der Wiener Hofburg. Lassen Sie sich zu einer Zeitreise durch die verschiedenen Epochen der Kunst verführen!
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"Arkadenhaus und Gelber Turm", 1953
Aquarell auf Papier, Kreidegrund, Zinkweiß und Fischleim auf Leinwand, 123 x 89,5 cm,
rechts mittig signiert und datiert: HUNDERTWASSER / 1953, mittig oben gewidmet und signiert: FOR TAJIRI FROM HUNDERTWASSER
Bild: Galerie Sylvia Kovacek
Friedensreich Hundertwasser, der zu den wichtigsten, auch international bedeutendsten Künstlern aus Österreich zählt, beschritt schon früh seinen eigenen Weg. Seine Position ist einzigartig, eigenwillig und abseits der damaligen Avantgardeströmungen anzusetzen. In den 1950er Jahren nahm er eine führende Position in der ornamentalen Abstraktion ein.
Über das Kompositionelle hinaus war Friedensreich Hundertwasser auch ein philosophischer Ansatz wichtig, bei dem die Liebe zur ursprünglichen Natur im Zentrum stand. Er setzte sich vehement für den Naturschutz und das ökologische Gleichgewicht ein. In seiner individuellen Ikonografie nahm ab 1953 die Spirale als Symbol des Lebens und des Todes eine zentrale Rolle ein.
Ein weiteres wesentliches Merkmal seiner Bilder ist das durchgängige Vermeiden der geraden Linie. Diese lehnte er entschieden ab – mit der Begründung, dass diese den Menschen krank mache, da sie in der Natur nicht vorkomme. Auch der rechte Winkel wurde verbogen, individuell aufgeladen und durch Hundertwassers persönlichen Stil von seiner Strenge befreit.
Das außergewöhnliche Bild "Arkadenhaus und gelber Turm" aus dem Jahr 1953 ist ein besonders gelungenes Beispiel dafür. Hundertwasser bezeichnete das Gemälde als gemalte Vorahnung im Hinblick auf den 40 Jahre später erfolgten Bau des Hundertwasser-Hauses in Wien im dritten Gemeindebezirk Ecke Kegelgasse und Löwengasse. Einmalig schön und dekorativ baut sich das Haus bestehend aus Fenstern, Fensterrahmen, Säulen, Arkaden in bunter, strahlender Farbigkeit auf.
Links am oberen Bildrand befindet sich der gelbleuchtende, über allem thronende Turm. Die am Schornstein stehende Person blickt beseelt fast triumphierend, als hätte sie den Gipfel eines Berges erklommen, dem Betrachter entgegen und der am höchsten Punkt des Hauses Stehende uriniert gerade in hohem Bogen vom Gebäude herab.
Hundertwasser schrieb in seinen Aufzeichnungen, dass er dieses Werk mit einer Eisenskulptur von Shinkichi Tajiri eintauschte, der ebenso ein Atelier in Paris hatte und dessen Skulpturen für Hundertwasser höchst beeindruckend und lebensprägend waren. Das Bild befand sich lange Zeit in Tajiris Kunstsammlung.
"Sitzende Frau", 1917
schwarzer Stift auf Papier, 46,1 x 29,6 cm,
rechts unten signiert und datiert: EGON / SCHIELE / 1917
Bild: Galerie Sylvia Kovacek
Nur wenige Tage nach der Hochzeit mit Edith Harms im Juni 1915 begann für Schiele die militärische Grundausbildung in der österreich-ungarischen Armee. Im Laufe der darauffolgenden eineinhalb Jahre hinderten ihn seine militärischen Verpflichtungen häufig an der Ausübung seiner künstlerischen Tätigkeit. Erst als er Anfang 1917 aus Mühling nach Wien zurückversetzt wurde, konnte er sein aktives Künstlerleben im Studio wieder aufnehmen.
Da zwischen 1915 und 1917 kaum neue Werke entstanden, ist es schwierig, Schieles stilistische Entwicklung in diesen Jahren nachzuzeichnen. Es hat jedoch den Anschein, als hätte der Künstler mehr oder weniger dort weitergemacht, wo er mit dem Eintritt in die Armee aufgehört hatte. Die bereits 1913 erkennbare Tendenz zur wirklichkeitsgetreueren Dreidimensionalität prägte seine Werke ab 1917 noch stärker. Der Wechsel vom Bleistift zur dunkleren, schwereren Kreide ermöglichte es Egon Schiele, seine Modelle mittels weniger, durchgehender Linien abzubilden.
Die in "Sitzende Frau" dargestellten weichen Rundungen des menschlichen Körpers, der wirre Haarschopf und das nur das Nötigste verhüllende Unterhemd zeugen von einer neuen Aufmerksamkeit für realistische Details. In der Zeit zwischen seiner Vermählung und der Rückkehr nach Wien diente ihm vorrangig seine Ehefrau als Modell. Allein, Edith Schiele genierte sich, nackt zu posieren, weshalb sie sich kaum je weiter als bis auf die Unterwäsche entkleidete, und selbst dann bat sie Egon bisweilen, ihre Gesichtszüge unkenntlich zu machen. Edith saß auch 1917 noch für Egon Modell, ist jedoch nicht immer eindeutig von den zahlreichen anderen Modellen zu unterscheiden, mit denen der Künstler in dieser Phase wieder zusammenarbeitete.
Dass auch Ediths Schwester Adele Harms, die ihr sehr ähnlich sah, für Schiele Modell saß, erschwert die Identifizierung zusätzlich. Das kantige Gesicht und die nach oben frisierten Locken der "Sitzenden Frau" sind charakteristisch für einen weiblichen "Typus", der sich in etlichen Werken Schieles aus dem Jahr 1917 findet (WV 1977–1980, 1988, 1991–1998). Bei den abgebildeten Frauen könnte es sich sowohl um Edith als auch um Adele handeln, oder aber um eine Kombination aus beiden. Welche Schwester auch immer hier zu sehen sein mag, letztendlich lässt uns Schiele über ihre Identität im Ungewissen.
Jane Kallir
"Damen vor dem Auracher Kircherl", 1931
Öl auf Karton, 27,5 x 22,5 cm,
links unten signiert: A. Walde, rückseitig originales Künstleretikett mit eigenhändiger Bezeichnung: "Weiber am Kirchweg" / Alfons Walde / 1931 Kitzbühel, Tirol
Bild: Galerie Sylvia Kovacek
Zwei Frauen in Sonntagstracht, im Gespräch vertieft am Weg zur Kirche, das Auracher Kircherl mit dem Zwiebelturm, pittoreske Bauernhäuser, eine Gebirgskulisse und die schneebedeckte Landschaft unter einem blauen, wolkenlosen Himmel - das sind jene Motivelemente, mit denen Walde ein unvergleichlich einprägsames Bild für den "Winter in Tirol" gestaltet. Unter diesem Titel wurde das Motiv der "Weiber am Kirchweg" auch als Postkarte im eigenen, 1923 gegründeten Kunstverlag vertrieben.
Zweifellos forcierte die Reproduktion als Kunstdruck den internationalen Siegeszug von Waldes 'plakativen' Wintersujets. Die 1920er Jahre brachten dem 'Schneemaler' der österreichischen Moderne den künstlerischen Aufstieg und Popularität bei einer internationalen Klientel, die Kitzbühel als prosperierende Fremdenverkehrsregion schätzte. Waldes Werke wurden zum Inbegriff für die Schönheit unberührter Winterlandschaften und zu Sinnbildern für eine unbeschwerte Lebenswelt in Tirol.
Das rückseitig vom Maler eigenhändig datierte und mit "Weiber am Kirchweg" betitelte Gemälde zeigt die charakteristische Bildsprache, die auch heute nicht an Wirkungskraft verloren hat: ganz oben ein schmaler Himmelsstreifen, eine im Sonnenlicht erstrahlende Landschaft unter einer dicken Schneedecke mit changierenden, pastos aufgetragenen Weißtönen und markanten blauen Schattenzonen, dazwischen das Braun der Häuser und wenige, aber umso effektvollere Farbakzente und Komplementärkontraste - hier in der türkisen Schürze der linken Frau und dem roten Umhang der rechten Rückenfigur. Das Motiv von Damen im Gespräch ist ein von Walde oft variiertes Bildsujet, das sich in vielen seiner Werken wiederfindet.
Vase mit Mohnblume in Marqueterie-Technik, um 1898
Überfangglas geschliffen, Höhe 18 cm,
Bild: Galerie Sylvia Kovacek
Farbloses Glas milchig unterfangen, die Außenwandung mit partiellen gelb-orangen Glaspulvereinschmelzungen. Orange und violett überfangen, geschliffen und teils geätzt. Zwei gegenüberliegende Mohnblumen mit Blättern und Knospe in Marqueterie-Technik mit eingelegter Silberfolie und aufgeschmolzener, roter und schwarzer Mitte. Nochmals farblos überfangen und die Außenwandung mit Marteléschliff verziert. Unter der Blüte auf der Vorderseite gravierte Signatur: „Gallé". Höhe 18 cm
Literatur: Klesse/Mayr, Glas vom Jugenstil bis heute. Sammlung Gertrud und Dr. Karl Funke-Kaiser, Köln 1981, Abb.175 - gleiche Form, anderer Blütendekor
Ausgestellt: Kunst und Dekoration. Der Traum vom Jugendstil, Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Oldenburg 2006
Vasenpokal mit Diamantriss und Kaltmalerei, Tirol, um 1570–1591
Glas Venedig, Höhe 17,8 cm,
Bild: Galerie Sylvia Kovacek
Farbloses, leicht rauchfarbenes Glas. Standfläche mit Abrissnarbe und nach unten umgeschlagenem Rand, auf der Oberseite Kranz aus schraffierten Blättern. Zwischen Ringscheiben in Form geblasener Schaft mit zwei Löwen- und zwei Ornamentmasken mit Resten der Vergoldung. Die gedrückte distelförmige Kuppa mit eingezogenem, konischem Hals. Auf der Schulter der Kuppa zwei umgelegte und vergoldete Fäden. Am Ansatz zungenförmiger, quergestreifter Dekor in Diamantriss, darüber umlaufender Mäanderfries. Durch senkrechte Linien die Kuppa in acht Felder unterteilt. In den alternierend angeordneten Feldern zwei rotgrundige Medaillons mit goldradierten, antikisierenden Kriegerköpfen und Kartusche aus geschwungenen Ornamentlinien in Gold, Rot und Grün. In den Zwischenräumen je ein Ornament aus querschraffierten Akanthusranken in Diamantriss. Umlaufender Blattfries am Hals. Höhe 17,8 cm
Erzherzog Ferdinand II. von Tirol war bereits als Statthalter in Böhmen ein Förderer und Liebhaber der italienischen Renaissance. Seine Kunst- und Wunderkammer in Innsbruck zählte zu den bedeutendsten seiner Zeit. Er hatte schon früh den Wunsch eine Hofglashütte für den eigenen Bedarf zu gründen. Die Glasmacher blieben nie lange, unmittelbar nach Erledigung der Aufträge kehrten sie wieder nach Venedig zurück. Aus Venedig dürften auch die Modeln für die Löwenköpfe des Schaftes stammen, wie auch die Pottasche. Die Hofglashütte wurde 1591 geschlossen.